Chan-wook Park Südkorea 2009 · 133min · DCP
korean. Originalfassung mit dt. Untertiteln
»I don’t have a faith. I’m not going to hell.«
Sang-hyun will doch nur helfen. Deshalb nimmt der katholische Priester, von einer tiefen Glaubenskrise geplagt, freiwillig an einem gefährlichen medizinischen Experiment in Afrika teil. Statt wie insgeheim erhofft an dem Virus zu sterben, kehrt er als blutdurstiger Vampir in seine Heimat zurück. Probiert er anfangs noch an Infusionen nuckelnd und somit ohne zu morden an Blut zu kommen, reißt ihn die Liaison mit der aufmüpfigen Tae-ju, die in einer gelinde gesagt dysfunktionalen Familie feststeckt, immer tiefer in den Sog aller Art fleischlicher Gelüste. Was folgt ist ein wahnwitziger Trip Richtung Hölle – sofern man denn an sie glaubt. Überbordend vor visuellen Ideen, ausufernd in der Erzählung und changierend zwischen Tragik, Horror und skurrilem Humor inszeniert der koreanische Kultregisseur Chan-wook Park seine Vampirvariation als cineastischen Blutrausch. Bakjwi (zu Deutsch Fledermaus) mäandert lustvoll zwischen Amour fou, Gewissensdrama und surrealistischer Groteske und verhandelt dabei die großen Themen Schuld, Sühne, Moral und Glaube in einer bildgewaltigen Tour de Force. Zu Recht mit dem großen Preis der Jury in Cannes 2009 ausgezeichnet. (Judith Salner)
Im Anschluss: kleines Buffet
Im Rahmen der
10. bis 12. Oktober 2024 in Innsbruck Cinematograph, Kunstraum, KULT Bogen-Bar
Hereingeflogen zur 6. Ausgabe der DIAMETRALE Nachtvisionen! Seit Murnaus Nosferatu – eine Symphonie des Grauens (1922) gehören die blutsaugenden Untoten zum Kino wie das Rattern des Projektors. Sie schillern in zahlreichen Facetten: abstoßend und hässlich wie Max Schreck, elegant und mysteriös wie Bela Lugosi oder anziehend und furchteinflößend wie Christopher Lee.
Entlang der unzähligen Adaptionen des Vampirmyhtos lässt sich die Filmgeschichte nachzeichnen: So flattern Vampire in expressionistischen Horrorfilmen, prägen das Genrekino in den Hammer-Films-Produktionen der 50er, verkörpern erotische Fantasien in 70er-B-Movies oder verquicken Popkultur mit Gesellschaftskritik in Serien der Jetztzeit.
Die diesjährigen Nachtvisionen präsentieren euch ein besonders bissiges Triptychon: einen absoluten Underground-Schocker im düsteren No-Future-Style aus Wien, einen der wenigen Sexploitation-Vampirfilme einer Regisseurin sowie die gekonnte Wiederbelebung des Genres aus Fernost.
Filminfos, Trailer, Tickets: https://www.diametrale.at
Chan-wook Park Südkorea 2009 · 133min · DCP
korean. Originalfassung mit dt. Untertiteln
»I don’t have a faith. I’m not going to hell.«
Sang-hyun will doch nur helfen. Deshalb nimmt der katholische Priester, von einer tiefen Glaubenskrise geplagt, freiwillig an einem gefährlichen medizinischen Experiment in Afrika teil. Statt wie insgeheim erhofft an dem Virus zu sterben, kehrt er als blutdurstiger Vampir in seine Heimat zurück. Probiert er anfangs noch an Infusionen nuckelnd und somit ohne zu morden an Blut zu kommen, reißt ihn die Liaison mit der aufmüpfigen Tae-ju, die in einer gelinde gesagt dysfunktionalen Familie feststeckt, immer tiefer in den Sog aller Art fleischlicher Gelüste. Was folgt ist ein wahnwitziger Trip Richtung Hölle – sofern man denn an sie glaubt. Überbordend vor visuellen Ideen, ausufernd in der Erzählung und changierend zwischen Tragik, Horror und skurrilem Humor inszeniert der koreanische Kultregisseur Chan-wook Park seine Vampirvariation als cineastischen Blutrausch. Bakjwi (zu Deutsch Fledermaus) mäandert lustvoll zwischen Amour fou, Gewissensdrama und surrealistischer Groteske und verhandelt dabei die großen Themen Schuld, Sühne, Moral und Glaube in einer bildgewaltigen Tour de Force. Zu Recht mit dem großen Preis der Jury in Cannes 2009 ausgezeichnet. (Judith Salner)
Im Anschluss: kleines Buffet
Im Rahmen der
10. bis 12. Oktober 2024 in Innsbruck Cinematograph, Kunstraum, KULT Bogen-Bar
Hereingeflogen zur 6. Ausgabe der DIAMETRALE Nachtvisionen! Seit Murnaus Nosferatu – eine Symphonie des Grauens (1922) gehören die blutsaugenden Untoten zum Kino wie das Rattern des Projektors. Sie schillern in zahlreichen Facetten: abstoßend und hässlich wie Max Schreck, elegant und mysteriös wie Bela Lugosi oder anziehend und furchteinflößend wie Christopher Lee.
Entlang der unzähligen Adaptionen des Vampirmyhtos lässt sich die Filmgeschichte nachzeichnen: So flattern Vampire in expressionistischen Horrorfilmen, prägen das Genrekino in den Hammer-Films-Produktionen der 50er, verkörpern erotische Fantasien in 70er-B-Movies oder verquicken Popkultur mit Gesellschaftskritik in Serien der Jetztzeit.
Die diesjährigen Nachtvisionen präsentieren euch ein besonders bissiges Triptychon: einen absoluten Underground-Schocker im düsteren No-Future-Style aus Wien, einen der wenigen Sexploitation-Vampirfilme einer Regisseurin sowie die gekonnte Wiederbelebung des Genres aus Fernost.
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