Esther Strauß greift mit ihren performativen Arbeiten radikal in das ABC konventionalisierter Gesten ein. Die Künstlerin schlägt ungekannte Praktiken rund um den Tod, die Geburt und das Leben mit Berührungen und Körperflüssigkeiten vor. Andere Arbeiten setzen ethische und politische Fragen auf unerwartete Weisen und selbst-konfrontativ in Gang.
Wie steht es um die politische, institutionelle und familiäre Auseinandersetzung mit Täter_innenschaft in Österreich und Tirol? Wie wird mit dem eigenen NS-Hintergrund umgegangen? Wo wird er verschwiegen und vergessen, um das Eigene zu schützen? Wo wird er gegen Andere instrumentalisiert? Wie können die Kindeskinder von Täter_innen das Gedenken an Menschen praktizieren, die Opfer der Gräueltaten ihrer direkten Vorfahr_innen wurden, ohne sie dabei erneut zu Opfern zu machen? Welche Verantwortung tragen diese Kindeskinder in unserer Zeit neuer Faschismen? Esther Strauß’ Arbeiten verweigern sich einer moralischen Didaktik, die das Böse woanders verortet und sich ihrer eigenen Rituale allzu sicher ist. Verantwortung heißt hier stattdessen, schonungslos, ungeschützt und beständig die eigenen blinden Flecken aufzusuchen und sich ihnen zu stellen.
Kindeskinder, die erste große institutionelle Einzelausstellung von Esther Strauß, präsentiert ältere Werkgruppen der Künstlerin mit vielen neu für die Ausstellung entstandenen Performance-basierten Installationen, Skulpturen und Fotografien.
Kuratiert von Nina Tabassomi
Esther Strauß greift mit ihren performativen Arbeiten radikal in das ABC konventionalisierter Gesten ein. Die Künstlerin schlägt ungekannte Praktiken rund um den Tod, die Geburt und das Leben mit Berührungen und Körperflüssigkeiten vor. Andere Arbeiten setzen ethische und politische Fragen auf unerwartete Weisen und selbst-konfrontativ in Gang.
Wie steht es um die politische, institutionelle und familiäre Auseinandersetzung mit Täter_innenschaft in Österreich und Tirol? Wie wird mit dem eigenen NS-Hintergrund umgegangen? Wo wird er verschwiegen und vergessen, um das Eigene zu schützen? Wo wird er gegen Andere instrumentalisiert? Wie können die Kindeskinder von Täter_innen das Gedenken an Menschen praktizieren, die Opfer der Gräueltaten ihrer direkten Vorfahr_innen wurden, ohne sie dabei erneut zu Opfern zu machen? Welche Verantwortung tragen diese Kindeskinder in unserer Zeit neuer Faschismen? Esther Strauß’ Arbeiten verweigern sich einer moralischen Didaktik, die das Böse woanders verortet und sich ihrer eigenen Rituale allzu sicher ist. Verantwortung heißt hier stattdessen, schonungslos, ungeschützt und beständig die eigenen blinden Flecken aufzusuchen und sich ihnen zu stellen.
Kindeskinder, die erste große institutionelle Einzelausstellung von Esther Strauß, präsentiert ältere Werkgruppen der Künstlerin mit vielen neu für die Ausstellung entstandenen Performance-basierten Installationen, Skulpturen und Fotografien.
Kuratiert von Nina Tabassomi