Der Streit um die Autonomie (Selbstbestimmung) oder Heteronomie (Fremdgesetzgebung) der Kunst scheint derzeit neu entfacht. Unbestreitbar ist wohl, dass künstlerisches und kuratorisches Handeln sich stets in einem Kontext ereignen, zumindest in einem lebensweltlichen und einem künstlerischen. Kunst kommentiert die Welt, hinterfragt ihre Spielregeln oder imaginiert diese anders. Sie setzt damit immer eine Positionierung voraus und ist daher nie neutral.
Die Position von Hannelore Nenning könnte man als aktivistische Aquarellmalerin bezeichnen. Seit Jahrzehnten porträtiert sie virtuos die alpinen Wasserläufe Tirols und Österreichs – die spezifischen und unterschiedlichen Formen des fließenden Wassers, das sich durch die Landschaft schlängelt. Nenning lädt uns ein, diese vielfältigen Formen des fließenden Wassers, die allesamt Habitate schaffen, zu bewundern und genau zu überlegen, ob wir bereit sind, sie für den Fluss des Kapitals zu zerstören. Die Ausstellung endet mit einer Serie vom Platzertal – Porträts einer Landschaft Tirols, die schon bald als Energieressource ausgebeutet werden könnte.
Durch die Brille seines kolonialen Erbes widmet sich auch das C& Center of Unfinished Business, das 2017 von der Plattform Contemporary And (C&) gegründet wurde, dem zerstörerischen Kapitalismus. Der mobile Lesesaal nimmt seinen Ausgang immer im Interagieren mit der Buchsammlung der lokalen Gastgeberinstitution. Diese wird mit Publikationen des Centers und Neuankäufen ergänzt. Die daraus resultierende Konfrontation mit dem Kolonialismus stellt das Hässliche und Gewalttätige den schönen und hoffnungsvollen Akten des Widerstands gegenüber. Die Begegnungen, die dabei entstehen, sind unerwartet, häufig herausfordernd und oft verstörend.
Kuratiert von Nina Tabassomi
Der Streit um die Autonomie (Selbstbestimmung) oder Heteronomie (Fremdgesetzgebung) der Kunst scheint derzeit neu entfacht. Unbestreitbar ist wohl, dass künstlerisches und kuratorisches Handeln sich stets in einem Kontext ereignen, zumindest in einem lebensweltlichen und einem künstlerischen. Kunst kommentiert die Welt, hinterfragt ihre Spielregeln oder imaginiert diese anders. Sie setzt damit immer eine Positionierung voraus und ist daher nie neutral.
Die Position von Hannelore Nenning könnte man als aktivistische Aquarellmalerin bezeichnen. Seit Jahrzehnten porträtiert sie virtuos die alpinen Wasserläufe Tirols und Österreichs – die spezifischen und unterschiedlichen Formen des fließenden Wassers, das sich durch die Landschaft schlängelt. Nenning lädt uns ein, diese vielfältigen Formen des fließenden Wassers, die allesamt Habitate schaffen, zu bewundern und genau zu überlegen, ob wir bereit sind, sie für den Fluss des Kapitals zu zerstören. Die Ausstellung endet mit einer Serie vom Platzertal – Porträts einer Landschaft Tirols, die schon bald als Energieressource ausgebeutet werden könnte.
Durch die Brille seines kolonialen Erbes widmet sich auch das C& Center of Unfinished Business, das 2017 von der Plattform Contemporary And (C&) gegründet wurde, dem zerstörerischen Kapitalismus. Der mobile Lesesaal nimmt seinen Ausgang immer im Interagieren mit der Buchsammlung der lokalen Gastgeberinstitution. Diese wird mit Publikationen des Centers und Neuankäufen ergänzt. Die daraus resultierende Konfrontation mit dem Kolonialismus stellt das Hässliche und Gewalttätige den schönen und hoffnungsvollen Akten des Widerstands gegenüber. Die Begegnungen, die dabei entstehen, sind unerwartet, häufig herausfordernd und oft verstörend.
Kuratiert von Nina Tabassomi