2025 jährt sich nicht nur das Bestehen der Volkshochschule Tirol zum 80. Mal, sondern vor allem auch das Ende des Zweiten Weltkriegs. Anlässlich dieses Doppeljubiläums freut sich die VHS Innsbruck gemeinsam mit Landeshauptmann Anton Mattle und Innsbrucks Vizebürgermeisterin Mag.a Elisabeth Mayr über die Präsentation der Ausstellung „Wien – Oslo – Auschwitz. Das kurze Leben der Ruth Maier“.
Ein Schicksal zwischen Wien, Oslo und Auschwitz
Von 6. Oktober bis 14. November zeigt die Volkshochschule Innsbruck die Ausstellung über Ruth Maiers Leben. Sie gewährt einen umfassenden Einblick in das Schicksal der 1920 in Wien geborenen Ruth Maier, die 1938 Zeugin der NS-Gewalt während des Novemberpogroms wurde. Anfang 1939 fand sie Zuflucht in Norwegen, wurde jedoch 1942 an die Nationalsozialisten ausgeliefert, nach Auschwitz deportiert und ermordet. Aufgrund ihrer Tagebücher und Briefe, in denen sich die aus einer jüdischen Familie stammende junge Frau mit ihrer eigenen Identität auseinandersetzt, wird sie auch als „norwegische Anne Frank“ bezeichnet. In Österreich ist sie jedoch kaum bekannt. Ihre Aufzeichnungen sind seit 2014 Teil des UNESCO-Weltdokumentenerbes.
Geschichte verständlich und für alle zugänglich machen
Eine Besonderheit der Ausstellung ist die Aufbereitung in Einfacher Sprache, Standarddeutsch und Englisch, um möglichst viele Menschen zu erreichen und einen barrierefreien Zugang zur Holocaust Education zu ermöglichen. Auch Schulgruppen sind eingeladen, die Ausstellung als ergänzende Exkursion zum Unterricht zu besichtigen. Die Ausstellung ist kostenlos von Montag bis Freitag, 8:00 bis 20:00 Uhr, im VHS-Haus im 3. Stock am Marktgraben 10 zugänglich und kann selbstständig besucht werden.
Erinnerungskultur als Auftrag
Die Volkshochschule Tirol versteht sich als offener, demokratischer Ort für alle Menschen unabhängig von Alter, Vorbildung oder Herkunft. Deshalb sieht sie es auch als wichtige Aufgabe an, Raum für Erinnerungskultur zu schaffen.
„Das Schicksal von Ruth Maier steht stellvertretend für eine Vielzahl junger Menschen, deren Leben durch das NS-Regime ausgelöscht wurde. Es ist unsere gemeinsame Verantwortung, solche Geschichten sichtbar zu machen. Diese Ausstellung leistet einen wichtigen Beitrag für die Erinnerungskultur und gegen das Vergessen“, betont Landeshauptmann Anton Mattle.
Innsbrucks Vizebürgermeisterin Elisabeth Mayr ergänzt: „Die Ausstellung macht das persönliche Schicksal von Ruth Maier greifbar und schafft so Begegnung und Empathie. Erinnerungskultur bedeutet nicht nur Rückblick, sondern auch Verantwortung für unser heutiges Zusammenleben.“
Eine Ausstellung auf Reisen
Das Dokumentationsarchiv des österreichischen Widerstands (DÖW) und die Wiener Volkshochschulen haben eine seit 2022 bestehende Ausstellung über Ruth Maier überarbeitet, wobei auch Teilnehmer*innen der Basisbildung und des Pflichtabschlusses an der Übersetzung in Einfache Sprache beteiligt waren. Dank der Initiative des Verbands Österreichischer Volkshochschulen (VÖV) ist die Ausstellung seit Frühjahr 2024 an verschiedenen VHS-Standorten in ganz Österreich unterwegs und nun in Tirol angekommen. Gefördert wird sie aus Mitteln des Nationalfonds und des Zukunftsfonds der Republik Österreich.
„Wir freuen uns sehr, dass die Ausstellung nun in Tirol Station macht. Für uns als Volkshochschule ist es ein zentrales Anliegen, den Menschen Raum zu bieten, sich mit der Geschichte auseinanderzusetzen und Erinnerungskultur erlebbar zu machen“, unterstreicht Geschäftsführerin Mag.a Birgit Brandauer, MSc.
Geführter Rundgang – Holocaust: Die Gegenwart der Geschichte
Für all jene, die mehr über die Hintergründe und Herausforderungen der Holocaust-Erinnerung wissen möchten, organisiert die Volkshochschule Innsbruck in Zusammenarbeit mit dem deutschen Historiker Univ.-Prof. Mag. Dr. Dirk Rupnow am Donnerstag, 9. Oktober von 17:30 bis 19:30 Uhr einen geführten Besuch der Ausstellung. Im Anschluss wird über aktuelle Entwicklungen und Debatten diskutiert, wobei auch Raum für Fragen und den Austausch eigener Erfahrungen besteht. Die Veranstaltung ist im Rahmen des VHS-Kursprogramms buchbar.
Bildnachweis: VHS Tirol/Linert
2025 jährt sich nicht nur das Bestehen der Volkshochschule Tirol zum 80. Mal, sondern vor allem auch das Ende des Zweiten Weltkriegs. Anlässlich dieses Doppeljubiläums freut sich die VHS Innsbruck gemeinsam mit Landeshauptmann Anton Mattle und Innsbrucks Vizebürgermeisterin Mag.a Elisabeth Mayr über die Präsentation der Ausstellung „Wien – Oslo – Auschwitz. Das kurze Leben der Ruth Maier“.
Ein Schicksal zwischen Wien, Oslo und Auschwitz
Von 6. Oktober bis 14. November zeigt die Volkshochschule Innsbruck die Ausstellung über Ruth Maiers Leben. Sie gewährt einen umfassenden Einblick in das Schicksal der 1920 in Wien geborenen Ruth Maier, die 1938 Zeugin der NS-Gewalt während des Novemberpogroms wurde. Anfang 1939 fand sie Zuflucht in Norwegen, wurde jedoch 1942 an die Nationalsozialisten ausgeliefert, nach Auschwitz deportiert und ermordet. Aufgrund ihrer Tagebücher und Briefe, in denen sich die aus einer jüdischen Familie stammende junge Frau mit ihrer eigenen Identität auseinandersetzt, wird sie auch als „norwegische Anne Frank“ bezeichnet. In Österreich ist sie jedoch kaum bekannt. Ihre Aufzeichnungen sind seit 2014 Teil des UNESCO-Weltdokumentenerbes.
Geschichte verständlich und für alle zugänglich machen
Eine Besonderheit der Ausstellung ist die Aufbereitung in Einfacher Sprache, Standarddeutsch und Englisch, um möglichst viele Menschen zu erreichen und einen barrierefreien Zugang zur Holocaust Education zu ermöglichen. Auch Schulgruppen sind eingeladen, die Ausstellung als ergänzende Exkursion zum Unterricht zu besichtigen. Die Ausstellung ist kostenlos von Montag bis Freitag, 8:00 bis 20:00 Uhr, im VHS-Haus im 3. Stock am Marktgraben 10 zugänglich und kann selbstständig besucht werden.
Erinnerungskultur als Auftrag
Die Volkshochschule Tirol versteht sich als offener, demokratischer Ort für alle Menschen unabhängig von Alter, Vorbildung oder Herkunft. Deshalb sieht sie es auch als wichtige Aufgabe an, Raum für Erinnerungskultur zu schaffen.
„Das Schicksal von Ruth Maier steht stellvertretend für eine Vielzahl junger Menschen, deren Leben durch das NS-Regime ausgelöscht wurde. Es ist unsere gemeinsame Verantwortung, solche Geschichten sichtbar zu machen. Diese Ausstellung leistet einen wichtigen Beitrag für die Erinnerungskultur und gegen das Vergessen“, betont Landeshauptmann Anton Mattle.
Innsbrucks Vizebürgermeisterin Elisabeth Mayr ergänzt: „Die Ausstellung macht das persönliche Schicksal von Ruth Maier greifbar und schafft so Begegnung und Empathie. Erinnerungskultur bedeutet nicht nur Rückblick, sondern auch Verantwortung für unser heutiges Zusammenleben.“
Eine Ausstellung auf Reisen
Das Dokumentationsarchiv des österreichischen Widerstands (DÖW) und die Wiener Volkshochschulen haben eine seit 2022 bestehende Ausstellung über Ruth Maier überarbeitet, wobei auch Teilnehmer*innen der Basisbildung und des Pflichtabschlusses an der Übersetzung in Einfache Sprache beteiligt waren. Dank der Initiative des Verbands Österreichischer Volkshochschulen (VÖV) ist die Ausstellung seit Frühjahr 2024 an verschiedenen VHS-Standorten in ganz Österreich unterwegs und nun in Tirol angekommen. Gefördert wird sie aus Mitteln des Nationalfonds und des Zukunftsfonds der Republik Österreich.
„Wir freuen uns sehr, dass die Ausstellung nun in Tirol Station macht. Für uns als Volkshochschule ist es ein zentrales Anliegen, den Menschen Raum zu bieten, sich mit der Geschichte auseinanderzusetzen und Erinnerungskultur erlebbar zu machen“, unterstreicht Geschäftsführerin Mag.a Birgit Brandauer, MSc.
Geführter Rundgang – Holocaust: Die Gegenwart der Geschichte
Für all jene, die mehr über die Hintergründe und Herausforderungen der Holocaust-Erinnerung wissen möchten, organisiert die Volkshochschule Innsbruck in Zusammenarbeit mit dem deutschen Historiker Univ.-Prof. Mag. Dr. Dirk Rupnow am Donnerstag, 9. Oktober von 17:30 bis 19:30 Uhr einen geführten Besuch der Ausstellung. Im Anschluss wird über aktuelle Entwicklungen und Debatten diskutiert, wobei auch Raum für Fragen und den Austausch eigener Erfahrungen besteht. Die Veranstaltung ist im Rahmen des VHS-Kursprogramms buchbar.
Bildnachweis: VHS Tirol/Linert